Nord-Peru im Juni/Juli 2009
Teil2: von Trujillo nach Lima und zurück nach Quito
In Trujillo haben wir im Küstenvorort Huanchaco übernachtet. - Auf dem Rückweg übrigens auch wieder.
Das Meer war aufgrund des Humbold-Stroms leider zu kalt zum Baden, aber dafür konnten wir die Schilfboote
bewundern.
Diese sind immer noch im Gebrauch und werden zum Fischfang eingesetzt.
Sehenswert in Truchillo ist der Ruinenkomplex "Chan Chan".
Die heute rund 14 Quadratkilometer große Stadtanlage (früher war sie noch größer) war die größte vorkolumbische Stadt des
gesamten Kontinents und ist bis heute die größte
Lehmzigelstadt der Welt. Sie ist seit 1986 ein UNESCO-Weltkulturerbe.
Wir hatten uns einen Führer genommen, was hier wirklich zu empfehlen ist.
Mit dem Bau begonnen wurde im 9.Jh.n.Chr. unter den Mochica, seine größte Ausdehnung erreichte Chan Chan aber erst unter den
Chimu, deren Königreich sich gegen Ende des 13.Jh. über 1000km entlang der peruanischen Küste erstreckte.
Gruppenbild im "Konferenzsaal".
Mit uns haben einige Schulklassen die Anlage besucht. Die Kinder wurden an einer langen Leine, die sie festhielten,
herumgeführt.
Dann ging es in das Stadtzentrum von Trujillo. Hier ein Teil der Plaza de Armas, der wirklich riesig groß ist.
Ein Blick auf den Hof einer Schule, aus der gerade die Schüler herausströmten, als wir vorbeikamen.
Ein weiteres Highlight in Trujillo sind die "Huaca del Sol" und die "Huaca de la Luna". "Huaca" bedeutet ungefähr "Tempel".
Diese Namen sind den Bauwerken allerdings erst später gegeben worden, wie sie ursprünglich hießen, ist nicht bekannt.
Mit einem obligatorischen Führer haben wir die Huaca de la Luna besichtigt, die Huaca del Sol war nicht für Besucher geöffnet.
Die Anlage, die wie eine Zwiebel aus mehreren Schichten besteht, da man damals einfach über das bestehende Bauwerk gebaut
hat, wird an quasi allen Stllen archäologisch untersucht.
Die Wandmalereien sind zum Teil noch gut erhalten und zum Glück hatten wir einen Führer, der uns die Bedeutungen
erklärt hat.
Auf der Anlage gab es dann auch noch einen "Schweinehund".
Ein Blick auf die Huaca del Sol, ehemals eines der größten Lehmziegelbauwerke der Welt.
Heute steht davon nur noch ein kleiner Teil, der Großteil wurde von einem Fluß, den man umgeleitet hat, weggespült.
Weiter ging es dann nach Lima.
Die Panamericana ist eine gute Straße, auf der man auch schnell vorankommt. Ein Kollege hatte mich vorher gewarnt, dass
Geschwindigkeitskontrollen stattfinden sollen, davon haben wir aber nichts bemerkt.
Wir sind eigentlich immer zu schnell gefahren, wie alle anderen auch.
Aber dennoch hatten wir hier einmal Ärger mit der Polizei. Martin hat eine durchgezogene Linie überfahren - nicht nur einmal!
Und ich auch! - Aber dieses Mal hat uns die Polizei angehalten. Das Ganze endete dann mit einer Bestechung.
Ansonsten hat sich die Verkehrspolizei sehr lobenswert verhalten. Es gab Kontrollen, die aber höflich und korrekt verliefen.
Hier ein Blick aud die Plaza de Armas in Lima.
Die Kathedrale von Lima. Plaza de Armas.
Noch einmal die Plaza de Armas.
Martin auf der "Plaza de St. Martin".
Die Bauwerke in Lima sind wirklich beeindruckend groß. Im Vergleich zum beschaulichen Quito wirkt die Stadt sehr martialisch.
Palmenzucht auf dem Balkon.
In der Nähe unseres (sehr bescheidenen) Hotels im Stadtteil Miraflores. Blick über ein Einkaufszentrum, das
in den Fels hineingebaut wurde. Das Meer ist wirklich schön, aber zu kalt.
Wer möchte mal auf einem Elefanten reiten?
Nachdem Saskia und Martin uns verlassen hatten, um weiter in Richtung Chile zu fahren, haben Zulema und ich
eine nächtliche Stadtrundfahrt mit Besuch der allabendlichen Wasserspiele gemacht.
Leider hatten wir nur eine Stunde während unserer Stadtrundfahrt für die Wasserspiele. Wer mal nach Lima kommt, sollte
den Besuch machen!
Von Lima aus ging es dann für Zulema und mich wieder in Richtung Norden. Mit einem Abstecher nach Huaraz.
Huaraz liegt im Hochgebirge in der Cordillera Blanca, hier sind wir auf 4100m Höhe. Und es war richtig kalt!
Leider war die Strecke doch länger als erwartet, so dass wir die letzten 20km im Dunkeln zurücklegen mußten, was immer nicht ganz ungefährlich ist.
Als Entschädigung gab es dieses Lichtspektakel zum Sonnenuntergang.
In Huaraz haben wir dann ein Bad in den Thermalquellen genommen. Das Wasser sieht hier zwar dreckig aus, ist es aber nicht.
Und dann erlebten wir noch einen Protestmarsch der indigenen Bevölkerung. Die Regierung hatte Gesetzänderungen beschlossen, mit
denen die Indigenas nicht einverstanden waren (worum es genau geht, weiß ich leider nicht).
Diese Proteste fanden im ganzen Land statt und dauerten 3 Tage an. Weiter nördlich in Chimbote mußten wir auf dem Rückweg fast 3 Stunden warten, bevor wir
weiterfahren durften.
Die Polizei warnte immer wieder davor, dass die Protestanten auch gewalttätig seien, ich habe davon nichts mitbekommen. Im Radio war aber die Rede von
Gewalttaten in einigen Städten.
Blick auf Huaraz mit den schneebedeckten Bergen im Hintergrund.
War der Weg von Süden nach Huaraz noch eine gute Straße, war der Weg zurück auf die Panamericana dann sehr
beschwerlich. Hier mußten wir etwas warten, da die Straße verschüttet war und gerade freigeräumt wurde.
Da wir in Chiclayo wegen der Proteste der Indigenas so lange warten mußten (s.o.) hatten wir uns spontan entschlossen in
einem kleinen Fischerdorf, dessen Name ich leider vergessen habe ;-) zu übernachten.
Wir waren die einzigen Gäste in der Herberge. Der Blick über die Bucht.
Auf dem Rückweg haben wir nicht wieder den Weg über Macara nach Ecuador genommen, sondern sind an der Küste entlang gefahren und haben
die Grenze bei Zarumilla überquert. Der Grenzübertritt war etwas chaotisch, richtig kontrolliert wurden wir eigentlich weder auf peruanischer noch auf
ecuadorianischer Seite. Wenn wir nicht selbständig bei den entsprechenden Kontrollstellen - die übrigens deutlich vor bzw. deutlich
hinter der Grenze liegen - angehalten hätten, hätten wir auch die Grenze ohne Kontrollen passieren können.
Unschön war aber noch, dass eine kleine Bestechung (ca. 3 Euro) notwendig war, bevor ich auf peruanischer Seite den Ausreisestempel erhielt.
Der Strand von Mancora. Hier haben wir auf dem Rückweg eine Rast eingelegt und die Gelegenheit zum
Baden genutzt. Hier im Norden von Peru ist das Wasser ganzjährig angenehm warm, so dass man baden kann. Das Wasser und
der Strand waren zudem sauber.
Und dann gab es noch eine tolle Überraschung in Ecuador: der Chimborazo war zu sehen! Und das fast ohne Wolken!
Hatte ich ihn auf meiner letzten Fahrt in den Süden Ecaudors gar nicht gesehen, da er ständig unter Wolken lag, war er dieses Mal wirklich über eine
längere Zeit gut zu sehen. Beeindruckend!
Und hier noch einmal von Vilcabamba aus.
Insgesamt war es eine wirklich tolle Reise! Ich war bestimmt nicht das letzte Mal in Peru...